Ankunft bis erste Paddeltour

Ankunft Dellach im DrautalCamping am Waldbad
...bis zur ersten Paddeltour auf der Drau

Sa. 3.bis Mo 5. September 2022

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Das Canadiercamp in Dellach im Drautal
aus meiner, Maddins Sicht

Anreise

Boot am Dach, Berge ringsum ...der Fluß nur ein paarhundert Meter vom Camping Waldbad Dellach/Drau ...aber es gab ein davor:

Die Wetterprognose sollte sich so ähnlich einstellen...

Aber erst mal alles nach Checkliste zusammenstellen...und z.B. die Lebensmittel und das Küchenzeugs übersichtlich in die Box.

Dann (3. Sept.) ging es mit dem kleinen E-Flitzer nach München zu Florian, kurz nachladen während dem Einschlichten des Gepäcks und nem gemütlichen Kaffee. Dann über Kufstein nach Mittersil ... (keine Autobahnmaut, aber später 11 EUR für Felbertauernstraße/-tunnel)

...dort während einer Ladepause erst nen Kebab (mein erster seit über 10 Jahren) und dann noch warmer Zwetschgenkuchen. "Man geht es uns gut!"
Danach über die Felbertauern-Hochalpenstraße weiter über Lienz nach Dellach/Drau (genauer: Raßnig).

 

Angekommen

Camping am Waldbad / Dellach im Drautal

Nach einem Zeltaufbau bei Regen, einem Bier gegen den Durst / zum Essen und dann gemeinsam noch ein Flascherl Wein ab ins Zelt.

Morgens (Sonntag, 4. Sept.) der (be)lohnende Ausblick auf die Berge über Dellach.

Hier ein Teil unseres Lagers ...wir waren zwei Zelte, zwei Camper, zwei Mobilehomes und ein Pärchen war Heimschläfer in Lienz. Zusammen 14 Paddler und 1 Hund.
Ach ja, hatte ich's erwähnt? Freibad inklusive.

Auch sonst naß genug für nen Frosch ...er kam am Sil-Nylon-Zelt aber nicht hoch - zu glatt.

 

Der Fluß - die Drau

Die Drau begrüßte uns mit wunderbarem Wasserstand...

...schönen Anblicken.

Im Hintergrund der Campingplatz ...nur einen Katzensprung entfernt.
(Gastronomie am Platz und im Ort. Supermarkt und eCar-Ladestation keine 10 Gehminuten.)

 

Erster Paddeltag
(Montag, 5. September)

So sehen die Vorbereitungen aus ...umziehen, alles trocken einpacken und sicher verstauen, so daß nichts rausfliegt oder bei einer Kenterung aus dem Boot hängt und die Bergung erschwert.
Amy ist schon im Paddel-Dress ...auch für den Hund gilt es: Nicht ohne Schwimmweste - denn Wasser bringt (leider) auch viele Gefahren mit sich.

Ach ja:
Natürlich fahren wir immer mit Schwimmweste.
Am Fluß auch mit festem Schuhwerk (keine Sandalen, ehe feste Trekkingschuhe / leichte Wanderschuhe oder Neoprenschuhe mit relativ fester Sohle => mehr Halt in strömenden Wasser und ein gewisser Durchtrittschutz - immer wieder liegt Scharfes und Spitzes im Fluß).
Auf Fließgewässern tragen wir auch oft Helm, haben den in steinigen oder unbekannten Passagen zumind. griffbereit. Und wie man erkennen kann tragen wir selbst im Sommer Neopren oder Trockenanzug ...die Drau ist ein Gebirgsfluß und wird von vielen kalten Bächen gespeist - 10, 12, bestenfalls um 15 Grad sind die Regel ...unsere Regel dafür: Bis 16 Grad auf jeden Fall Kälteschutz. 


Dann ging es bei Lienz (am Kosaken-Friedhof) auf die Drau ... etwa 26km bis Dellach. Anfangs sehr spritzig, die Wellen schlugen rechts, links und von vorne rein.
Schöpfen und Ausleeren war immer wieder nötig.

Teils sieht man die Einbauten ...gleich vom Start weg. Die relativ ruhigen Zonen dahinter nennen sich "Kehrwasser" ...die gilt es zu treffen ...dazu ist Technik wie Übung nötig.


Immer wieder ein Stück runter ...eine gute Route durch Steine und Wellen finden.

Dann wieder ein Kehrwasser aussuchen (nicht immer reicht es für alle ...fährt man zum nächsten) und gekonnt und sicher dort "einparken".
Gelernt ist gelernt! Für was waren wir auf Gerhards Canadier-Kursen?

Es sieht so easy aus ...aber ohne der enstprechenden Kenntnisse kann das jemand leicht überfordern und dann überhaupt keinen Spaß mehr machen.

Wir dagegen kamen voll auf unsere Kosten ...die 10 Liter Wasser von rechts ...dann mal 20-30 Liter über den Bug ...für was haben wir denn die guten Klamotten? Grad schön, wenn es mal ein wenig spritzt.

Obwohl der Fluß etwa 6-8 km/h an Strömung mit brachte, mußten wir durchaus auch zupaddeln ...mal um die richtige Passage zu erreichen, aber auch um die Tagesetappe wie geplant zu schaffen. Immer schön in Fahrt bleiben ...dann rein ins Kehrwasser ...schaun ob alle da sind ...und wieder raus, runter den Fluß.


So, die Strecke mit dem härtesten Ritt ist vorbei ...3 Stunden teils anspruchsvolle Fahrt ...bei bestem Wasserstand und prima Paddelweter ...Zeit für eine Pause.

Was anfangs nach so tollem Anlegeplatz aussah, war dann doch ganz schön tricky, mit den runden, glatten Stämmen. Bisserl obacht geben - dann geht das schon und die Boote waren schnell festgezurrt.

Man hatte wohl extra für uns nen Rastplatz da (keine 100m vor dem Bhf. Nikolsdorf) hingebaut ...zumindest war der noch jungfreulich und gemütlich ...also stehen und sitzen statt dem Knien vorher im Boot.

Auch Amy bekam eine Zwischenmahl ...wir sind ja noch nicht am Ziel.


So, weiter geht es ...wir haben noch ein Stück vorwärts und für die Solopaddler wird es nun doch ganz schön anstregend ...vor allem wenn wir schaun etwas Strecke zu machen.

Wir sind aber nicht schlecht in der Zeit und machen nochmal eine Pause auf einer Kiesbank. Kurz Füße vertreten ...man fährt in der Regel kniend und da hapert es ab und an an der Durchblutung der Füße ...kommt es auch mal zu Krämpfen, weniger aber im Sommer.

Noch ein Stück durch das schöne Tal ...und dann hatten wir das heutige Ziel erreicht ...den Ausstieg nur wenige hundert Meter vom Campingplatz - das geht locker mit dem Wägelchen. Bei der schiebenden recht ordentlichen Wassermenge da anzulanden war gar nicht so leicht ...es ist unter einer Brücke, da strömt es für gewöhnlich wg. der leichten Verengung noch ein bisserl mehr.

5 3/4 Stunden waren wir nun unterwegs - vom Start in Lienz bis Dellach, davon ca. 5 Stunden reine Paddelzeit. Es war nicht nur das Gefühlt was geschafft zu haben ...wir hatten auch tastächlich ordentlich was getan. ...was gibt es eigentlich zu Essen? ;-)