• Paddeltechnik
Mai 5., 2014

Technikschulung für Kayak und Kanadier

vom 1.5 bis 4.5.2014

 

1 Mai 2014 .

Wie jedes Jahr hat Christof zur Technikschulung Kajak und Kanadier gerufen und es kamen viele - sehr viele - Neulinge, aber auch die alten Cracks, um die Technik mal wieder auf Vordermann zu bringen.

 

Am Maifeiertag ging es dann los.

Die Olympia Regattaanlage bietet fürs erste Lernen die besten Voraussetzungen.

Grundschläge, vorwärts und rückwärts, Bogenschlag, Ziehschlag dazwischen

Kurven- und Streckenfahren, bis die Schläge sitzen.

Das alles quasi unter Laborbedingungen ohne Wind, Wellen und Strömung bei bestem Wetter und dazu noch ein paar Spiele mit dem Boot und Ball.

Das stand am ersten Tag auf dem Programm.

Die Resonanz des Tages war überwältigend

Die Teilnehmer waren begeistert und voller Erwartung, was wohl der nächste Tag im Fließwasser bringen werde.

Leider wurde die Vorfreude durch einen unglücklichen Sturz eines Mitpaddlers

getrübt. Das hieß, die halbe Nacht in der Klinik, Finger geschient und leider das restliche Paddelwochenende im Eimer.

 

Im Eimer war aufgrund der kurzen, aufregenden Nacht dann auch unser Zeitplan

für den Freitag.

Um ca. 12:30 starteten wir letztendlich unsere Fließwasserfahrt auf der Amper von Olching bis Gründing.

Unter der fachmännischen Anleitung von Frank, Stefan und Christof konnten wir die Tags zuvor trainierten Paddelschläge nun ausprobieren.

Es gab wohl nur wenige Kehrwasser, die nicht zum Üben genutzt wurden.

Besonders viel Spaß haben natürlich die 3 Wehre gemacht an denen die Fortgeschrittenen spielten und die Anfänger das Kehrwasser- Ein- und Ausschwingen unter schwierigeren Bedingungen üben konnten.

Das hatte natürlich auch den ein- oder anderen Schwimmer zur Folge

Das Wasser war zwar kalt die Luft aber angenehm warm, so dass dies den Tatendrang nicht weiter bremste.

Es war nach dem Anlanden um ca. 17:30 ein langer Paddeltag bei dem wir erneut viel gelernt bzw. aufgefrischt hatten.

 

Bevor wir ausruhen und essen gehen konnten war dann aber erstmal der Transfer von München zum Campingplatz in Peissenberg angesagt, denn für den Samstag stand die Ammerfahrt von Peissenberg abwärts auf dem Programm. Das hat sehr gut funktioniert aber leider hat sich der Wetterbericht, mit der Regenvorhersage komplett bestätigt.

Ankunft am Campingplatz sehr spät am Abend und bei Regen, aber noch relativ warmen Temperaturen!

Wir hofften zwar auf eine Wetterbesserung, wurden am Samstagmorgen jedoch extrem enttäuscht. Es war saukalt (ca. 4°) und zu allem Überfluss hatte die Ammer so viel Wasser, das es die Verantwortung nicht zuließ mit den Anfängern dort zu paddeln.

Jetzt war die Herausforderung eine Alternative zu finden.

Nach einigen Checks der Pegelstände fanden wir die Lösung. Die obere Isar von Krün bis zur Einmündung des Rissbachs sollte es sein. Nachdem einige Teilnehmer wegen der sehr tiefen Temperaturen aufs Paddeln verzichteten, waren gegen 12 Uhr immer noch 16 Paddler in Krün beim Einbooten.

 

Die Isar hatte am Einsatzort genügend Wasser, so dass wir uns auf eine flotte Tour freuten. Aber schon kurz nach der Einsatzstelle hörten wir Geräusche, die bei Paddlern Gänsehaut erzeugen.

Das Kratzen der Bootskiele auf Kies!

Das bedeutete für die nächsten Km immer wieder mit den Händen ins eiskalte Wasser und schieben bzw. aussteigen und zu Fuß mit dem Boot im Schlepptau marschieren. Diese Tortur zog sich, bis das Isarwasser aus der Versickerungsstrecke wieder an die Oberfläche kam. Auf diesem Teilstück halfen besonders die Gummibärchen und Schokolade von Christof die Stimmung hoch zu halten.

Diese Art zu paddeln (besser gesagt der Fortbewegung) war für uns alle eine Grenzerfahrung.

 

Grenzerfahrung zwischen Bootfahren und Aufsitzen, oft nur eine Frage von 1 bis 2 cm Wasserstand (oder Kilos).

 

Der Lerneffekt hier war das Wasser zu lesen und die tiefste Rinne zu finden.

Darin wurden wir wirklich gut.

 

Nach der Versickerungsstrecke war dann endlich wieder freies Fahren möglich.

Jetzt kamen aber ganz neue Herausforderungen auf die Gruppe zu.

Viele Engstellen und Baumhindernisse. Da waren wir Kajakfahrer froh, die Kollegen in den Kanadier-Dickschiffen dabei zu haben.

Immer wieder waren die Jungs blitzschnell aus ihren Booten gesprungen und haben uns Kajakfahrer über Hindernisse gezogen.

(Vielen Dank nochmal für diesen Einsatz).

 

Es hat sich auch ausgezahlt, dass wir während des Autotransfers die Handzeichen geübt haben. Das war vor dem ein- oder anderen Hindernis wirklich wichtig.

In diesem Tour-Abschnitt war tatsächlich auch richtiges technisches paddeln gefragt.

Das hieß, die Strömung nutzen, das Boot frühzeitig in die richtige Richtung stellen um Hindernissen ausweichen zu können und das, sehr oft, in schneller Reihenfolge.

Eine echte Herausforderung!

Gut, dass die Grundschläge an den Tagen zuvor Trainiert wurden.

Gerade unsere Anfänger haben das, dank der tollen Unterstützung unserer Guides, super hinbekommen.

 

Nachdem diese Hindernisse alle umschifft waren, konnten wir dann in einem landschaftlich sehr schönen Tal unsere Tour zu Ende paddeln.

Etwas verfroren und müde aber glücklich, erneut viel gelernt und der Kälte getrotzt zu haben, konnten wir den Abend bei einem guten Essen ausklingen lassen.

Es war ein schöner, lehr- und erlebnisreicher Paddeltag mit dem einzigen Manko, dass es verdammt kalt war.

 

Am Sonntag konnte ich leider nicht mitfahren, so dass die Isarfahrt für mich der Abschluss der Fortbildung war.

 

Ich möchte nochmals die tolle Leistung der Ausbilder loben und vor allen Dingen auch die, wie immer, perfekte Organisation der Fahrten und der Verpflegung durch Christof und Sissi.

Vielen Dank dafür.

Thomas Hoecker